Der kleine Eisbär 2

Ein kleiner Eisbär entdeckt die Südsee: Zum zweiten Mal liefert Hans de Beers Bilderbuchbestseller die Vorlage für einen gelungenen, weil lehrreichen und unterhaltsamen Zeichentrickfilm.

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Der kleine Eisbär Lars ist ein Abenteurer. Seine Welt, dort oben am eisigen Nordpol, ist für ihn und seine Freunde ein gigantischer Freizeitpark, in dem er sich spielend den Sinn der Dinge erschliesst. Nur vor dem Menschen soll er sich lieber in acht nehmen, bläuen ihm die Eltern ein. Dabei sind es nicht nur die Menschen, die einem gefährlich werden können, sondern ein paar sinistre Gesellen aus den eigenen Reihen: Ausgerechnet die bösen Bären Kalle, Palle und Nalle erlauben sich mit dem hoffnungslos einsamen Pinguin Caruso einen gemeinen Scherz - sie setzen den schlafenden Caruso in einen Zug, der nach Süden fährt.
Da muss Lars natürlich helfen! Gemeinsam mit seinem Freund Robby Robbe versucht er, Caruso aus dem Zug zu zerren - vergeblich. Und schon geht die Reise ins Unbekannte los, das nächste Abenteuer steht an, als die drei getrennt voneinander auf den exotischen Galapagos-Inseln landen, einem riesigen Garten Eden, wo die Tiere in geradezu perfekter Eintracht miteinander leben. Der neugierige Lars geht sogleich auf Entdeckungsreise und findet auf der Insel neue Freunde. Als er auf dem Meeresgrund einen prähistorischen Riesenfisch entdeckt, der seit dem letzten Vulkanausbruch verschüttet wurde, sucht er nach einer Lösung - der stillgelegte Riesenfisch wird endlich befreit.
Dass am Ende alles gut und alle Probleme beseitigt werden, das ist eines dieser utopisch-schönen Versprechen, die Kinderfilme so wunderbar einlösen können. Auch darin liegt, sicherlich, ein Teil ihrer weitreichenden Akzeptanz und ihres kommerziellen Erfolgs begründet. Wie auch der weltreisende Hase Felix ist auch der kleine Eisbär Lars eine liebenswerte, animierte Identifikationsfigur, die stellvertretend für sein kindliches Zielpublikum die Welt und ihre Zusammenhänge entdeckt.
Der holländische Kinderbuchautor Hans de Beer hat mit den Abenteuern des kleinen Eisbären Lars, die er übrigens selbst illustriert, eine enorme Erfolgsgeschichte geschrieben, die 2001, mit der ersten "Eisbär"-Verfilmung, geradezu linear auf der Leinwand ihre Fortsetzung erfuhr. 2,6 Millionen Zuschauer haben damals den Film gesehen. Die bewährte Crew um die Regisseure Piet De Rycker und Thilo Graf Rothkirch zeichnet nun auch für die Fortsetzung mit einem hochkarätigen Synchron-Ensemble (Dirk Bach, Anke Engelke, Bastian Pastewka) verantwortlich.
Das Ergebnis ist erneut ein liebevoll gemachter, lehrreicher Zeichentrickfilm für Kinder und solche, die es geblieben sind. Und ein - wenngleich fiktives - Beispiel dafür, dass Freundschaft und Harmonie in einer Welt durchaus möglich sind, wenn kulturelle Grenzen und vermeintlich identitätsstiftende Eigenheiten erst einmal überwunden sind. Eine ebenso simple wie schöne Erkenntnis.